2022-03-16 - Internationaler Tag des Wassers am 22. März

von Monika Raschke


In diesem Jahr steht der von der UN ins Leben gerufene Weltwassertag unter dem Motto „Groundwater: Making the Invisible Visible“, offiziell übersetzt mit „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“.

Bilder: 1, 2 Monika Raschke

Grundwasser wird erst sichtbar, wenn man ein Loch gräbt, einen Brunnen bohrt oder wenn es an einer Quelle zutage tritt. Oder wenn es fehlt. Dann sterben Bäume ab; Brunnen fallen trocken. Tümpel und Teiche trocknen aus. Bei der Amphibienbrut kann es wie z.T. 2018 Totalausfälle geben. In Bächen und sogar kleinen Flüssen lagen damals die Fische auf dem leeren Bachboden und für Wasseramsel, Eisvogel und Reiher wurde das Nahrungsangebot knapp.

 

Weil Hagen am Rande des felsigen Mittelgebirges liegt, gibt es hier meist nur ausgeprägte Grundwasser führende Schichten in den Talauen der größeren Flüsse. Aber auch in den Klüften (Spalten) des Gebirges bildet sich Grundwasser. In der Ruhraue wird Trinkwasser gewonnen, indem die Wasserversorger Ruhrwasser über Filterbecken im Untergrund versickern lassen und dann zusammen mit dem Grundwasser und Ruhruferfiltrat nach der reinigenden Bodenpassage wieder fördert.

 

In NRW werden fast 40% des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Nur ca. 17% der Wasserversorgung wird aus Speichern wie der Hasper Talsperre sichergestellt. In den letzten trockenen Jahren sind die Grundwasserstände z.T. auf historische Tiefststände gesunken. Die Grundwassermenge, die sich jedes Jahr aus dem versickerten Regenwasser neu bildet, wird seit über 30 Jahren weniger. Hier zeigen sich die Folgen des Klimawandels aber auch verfehlte Planungen. Immer mehr Flächen werden zugebaut und verhindern damit ein Eindringen von Wasser in den Untergrund.

 

Vielleicht weil das Grundwasser sich (meist) nicht sehen lässt, wird es nicht genügend geschützt. Alles, was (dann noch) im Boden versickert, kommt früher oder später im Grundwasser an. Das gilt für Nitrat aus der Landwirtschaft, für die schädlichen Spritzmittel wie Insektizide aber auch für „Unfälle“ – versehentlich oder mit krimineller Energie versickerte oder vergrabene Schadstoffe aus Deponien, Industrieabfällen, undichten Leitungen, Löschmittel aus Industriebränden, versickertes Benzin an Tankstellen und Ähnliches.

 

Damit wir auch noch in den kommenden Jahrzehnten genug sauberes Grundwasser haben, müssen wir diesen unsichtbaren Schatz aktiv schützen. Jede und jeder sollte sparsam mit Wasser umgehen. Überlegen Sie, ob der letzte Gartenweg noch gepflastert werden muss oder ob nicht Terrasse und Garageneinfahrt wasserdurchlässig gestaltet werden können. Pestizide sind im Garten überflüssig. Mit Dünger sollte sparsam umgegangen werden und die „Entsorgung“ von Altöl, Farben oder anderen Schadstoffen im Boden gehen gar nicht. Dafür bieten die HEB gute Alternativen.